Monthly Archives: May 2014

“Nur ein Krimi …”

Ich will hier wieder einmal ein wenig nachdenken über jenes Genre, das ich liebe. Vor kurzem bin ich bei culturmag auf Zoë Becks Beitrag “… nur ein Krimi?” gestoßen. Sie hat ein Problem damit, dass Iris Radisch in einem Interview sagt, man müsse die Latte bei Sibylle Lewitscharoffs “Killmousky” etwas niedriger hängen, da es sich nur um einen Krimi handele. Ich habe dieses Problem auch, weil man immer noch manchmal als Crime-Fiction-Fan das Gefühl hat, als Groschenhefte- oder 08/15-Whodunnit-Leser abgetan zu werden.

Ich will daher Beck hier zitieren, weil sie mir aus der Seele spricht: “Der Krimi also. Ein putziges Ding, eine Entspannungsübung für den Hochliteraten (m/w). Nach schwergewichtigen Themen kann man beim Krimi endlich mal ein bisschen locker werden. Wüsste der Hochliterat (oder der dazu gehörige Kritiker (m/w)) um die Bandbreite innerhalb der Genres, gäbe es solche Interviews wie das mit Radisch nicht. Dann wäre klar, dass es mindestens ebenso viele grandiose Meisterwerke von Weltrang im Krimigenre gibt, wie es Schund, Unfug und Banalitätenschwurbel in der nichtgenrekategorisierten Literatur gibt.”

Und: “Texte kann man daraufhin lesen, ob sie gut gemacht sind. Figurenzeichnung, Dialoge, Spannungsaufbau, Sprache etc. Ich möchte deshalb die von Radisch tiefer gehängte Latte bitte gern abschrauben und Texte von egal wem danach beurteilen bzw. beurteilt wissen, ob sie gut sind oder nicht – egal welches Etikett sie haben.”

Das ist meiner Meinung nach genau der Punkt: Texte sind gut oder schlecht, egal welches Etikett sie haben.

Auf krimi-couch.de habe ich dazu passend ein Interview mit Thomas Wörtche wiederentdeckt, der ebenfalls weise Worte sagt: “Ich bin fest der Meinung, wer nur von Krimis was versteht, versteht auch von Krimis nichts.”

Wörtche, gern als deutscher Krimikritiker Nummer eins bezeichnet, meint zu seinem ihm aufgedrängten Status kritisch: “Das Etikett bekommt man, wenn man lange genug dabei ist und hin und wieder ein paar schlaue Dinge an möglichst prominente Stelle geschrieben hat. Das wiederum ist gar nicht so schwer, weil sehr vieles, was man sonst über Kriminalliteratur et al an prominenter Stelle lesen muss, von herzlicher Ahnungslosigkeit ist. Vermutlich habe ich »Krimis« (und Verwandtes) einfach ein bisschen ernster genommen und das auch formulieren können. Dabei war ich nicht der erste und nicht der einzige. Und Krimi ist nur eine Variante von erzählender Literatur, die ich spannend finde.”

Tja, ich selbst bin ja gerade auf so einem dystopischen Lese-Trip: Zuerst habe ich “Spademan” und “2/14” gelesen, dann “Mirage” und zuletzt den Werwolf-Roman “Roter Mond”. Sind das für irgendwelche selbsternannten Krimi-Puristen überhaupt Genre-Werke? Mir ist das eigentlich egal. Es sind teilweise exzellente (“2/14”, “Roter Mond”), teilweise eher banale (“Spademan”, “Mirage”) Spannungsromane. Und das bringt mich zu einem wesentlichen Punkt: Für mich muss ein gutes Buch spannend sein. Deshalb muss es aber nicht zwingend ein Thriller oder Krimi sein. Mark Twains “Huckleberry Finn” ist etwa so ein Buch, das bei vielen noch dazu den Makel eines “Kinderbuches” hat.

Ich wiederhole mich daher: Genre hin, Etikettierung her – Bücher sind gut oder schlecht (oder irgendwas dazwischen) – und natürlich oft auch nur Geschmackssache.

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Bonnie & Clyde – ein Blick hinter den Mythos

(c) Residenz Verlag

(c) Residenz Verlag

Vor 80 Jahren starb das wohl berühmteste Gangsterpaar der Kriminalgeschichte im Kugelhagel. Ihr wisst natürlich, wer gemeint ist: Bonnie & Clyde. Tja, und wer erinnert sich nicht an den Film mit Warren Beatty und Faye Dunaway in den Hauptrollen: Makellos bis in den Tod. Bloß stimmt das halt nicht so ganz, wie nun die deutsche Autorin Michaela Karl in ihrem Buch zu erklären versucht.

Sie macht den Mythos verständlich und verortet das Phänomen der beiden “Sozialbanditen” in der tristen wirtschaftlichen Lage während der Großen Depression. Ich habe das auch im meinem Artikel mit dem Titel “Der uncoole Tod eines Verliererpaars” zusammengefasst. Beeindruckend an dem Buch ist die Beschreibung der Wandlung, die Clyde Barrow im Gefängnis durchmacht. Aus einem kleinen Hühner- und Autodieb wird eine tickende Zeitbombe, die vor Mord nicht zurückschreckt.

Ich will hier nur zwei weitere interessante Aspekte des Buchs erwähnen, das ich jedem empfehlen kann, der sich für Dillinger und Co. interessiert. So seien die beiden zu Lebzeiten kleine Fische gewesen – im Vergleich zu Dillinger & Co. und auch im Bewusstsein der Nation nur wenig präsent, schreibt Karl: “Im Mittleren Westen waren sie Stars, aber schon an der Ostküste interessierte sich kaum jemand für sie. Nicht einmal die berühmten Kollegen hielten viel von ihnen. In deren Kreisen galten sie als schießwütige Teenager, die Tankstellen überfielen und Tante-Emma-Läden ausraubten. Und dass sie schossen, ohne nachzudenken, gefiel einem John Dillinger, der sich zum Gentleman-Räuber stilisierte, überhaupt nicht.”

Sie wurden also erst nach ihrem Tod über die Region des Mittleren Westen hinaus hochstilisiert. “Doch selbst dann, wenn man sich dessen bewusst ist, dass die Geschichte von Bonnie und Clyde weniger heldenhaft ist als gemeinhin angenommen, lassen sich aus ihr einige Lehren ziehen”, schreibt Karl weiter. “Ihre Geschichte, die ja vor allem auch die Geschichte einer katastrophalen Wirtschafts- und Sozialkrise ist, ausgelöst durch die nicht enden wollende Gier des Menschen, zeigt zudem, was geschehen kann, wenn Menschen zur Verzweiflung getrieben werden und jegliche Hoffnung verlieren.”

Wer das Buch gelesen hat, kann zwar weiterhin an die Liebesgeschichte von Bonnie und Clyde glauben. Dass das Gangsterpaar sexy und cool war, daran wird man nach der Lektüre aber nur mehr schwer glauben können.

Michaela Karl: “‘Ladies and Gentlemen, das ist ein Überfall!’ Die Geschichte von Bonnie & Clyde”, 301 Seiten, Residenz Verlag.

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Matt Ruff: Mirage

(c) dtv

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Matt Ruff stellt mit seinem Thriller “Mirage” die Welt, wie wir sie kennen, auf den Kopf: Am 9.11.2001 steuern christliche Fundamentalisten zwei Flugzeuge in das Welthandelszentrum von Bagdad. Dieser Terroranschlag erschüttert die Vereinigten Staaten von Arabien (VAS) bis ins Mark. Die Supermacht besetzt daraufhin die Ostküste des rückständigen Entwicklungslandes Amerika.

Das ist ein spannendes Ausgangsszenario. Noch dazu wird dem Leser zu Beginn jedes Kapitels in Auszügen aus einem arabischen Wikipedia, der “Bibliothek von Alexandria”, diese Parallelwelt erklärt. Und diese ist durchaus skurril bzw. schräg verkehrt herum: Osama bin Laden ist ein Senator aus dem Staat Arabien, Saddam Hussein ein Gewerkschaftsführer des Bundesstaats Irak – und Berlin ist die Hauptstadt von Israel.

Die ersten 150 bis 200 Seiten hat diese Parallelwelt ihren Reiz. Es regt zum Denken an. Wie könnten wohl Araber unsere bzw. die fiktive und kaum entwickelte US-Welt sehen? Wie seltsam müssen ihnen die vielen Religionen in den USA anmuten? Ähnlich wie reale Amerikaner – aber auch Europäer – an der Unterscheidung der diversen Ausprägungen des Islams verzweifeln. Wenn es hoch her geht, können wir gerade einmal Sunnniten von Schiiten unterscheiden.

Die Parallelwelt bricht in sich zusammen

Letztlich bricht aber Matt Ruffs Parallelwelt Stück für Stück in sich zusammen. Das ist enttäuschend. Denn bloß alles umzudrehen, ist mir einfach zu wenig. Warum sollten in einer Parallelwelt genau die gleichen Personen auf den verschiedenen Kontinenten wieder entscheidende Rollen spielen? Saddam Hussein und seine Söhne dort, Donald Rumsfeld hier. Würden sie alle wieder von Wichtigkeit sein? Kaum vorstellbar eigentlich. Da würde es doch auch viele heute unbekannte Persönlichkeiten geben. Manche Protagonisten der Weltgeschichte würden wohl einfach sterben oder auch nie geboren werden. Das darf man also alles nicht allzu sehr hinterfragen.

Die große Enttäuschung aber ist, dass Ruff letztlich einem Gut-Böse-Schema verhaftet bleibt. Denn auch wenn die Ausgangssituation es nicht so vermuten lässt, sind Saddam Hussein und Osama Bin Laden auch in dieser Parallelwelt wieder einfach nur die Bösen. Das ist mir zu simpel. Und das Ende ist auch nur enttäuschend.

Zum Abschluss will ich noch auf zwei andere Meinungen verweisen. Auch Lutz Göllner kann auf crimemag seine Enttäuschung nicht verhehlen: “Leider hat Ruff es schon wieder nicht geschafft, einem Buch einen vernünftigen Abschluss zu geben. „Mirage“ ist 300 Seiten lang brillant und unterhaltsam, bricht dann aber unter der eigenen Last zusammen. Schade.” Günter Keil hingegen ist begeistert, wie er in seinem Blog schreibt: “So wie Matt Ruff hat sich noch kein Autor mit den Themen Terrorismus und Glaubenskriege auseinandergesetzt. Dadaurch, dass er den Spieß umdreht, enstehen schräge, lehrreiche Perspektiven. “Mirage”: eine brisante, raffinierte Satire.”

 5 von 10 Punkten

Matt Ruff: “Mirage”, übersetzt von: Giovanni und Ditte Bandini, dtv, 490 Seiten.

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Lyndsay Faye: Der Teufel von New York

(c) dtv premium

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“Wer 2014 nur einen Krimi lesen will, der soll hier zugreifen”, habe ich im März über Jan Costin Wagners “Tage des letzten Schnees” geschrieben. Eigentlich hätte mir schon damals klar sein müssen, dass eine solche Empfehlung Unsinn ist. Ich hätte aber nicht gedacht, dass ich hier nur zwei Monate später schon wieder 10 von 10 Punkten vergeben werde (und so unglaublich es klingen mag, ich werde es in Kürze wieder tun!). Lyndsay Fayes historischer Krimi “Der Teufel von New York” spielt im Jahr 1845 und ist aus meiner Sicht perfekt gelungen. Sie war damit 2013 auch zurecht für den Edgar Award nominiert.

Timothy Wilde gehört der soeben gegründeten Polizei von New York an. Er hat den Job nur aus Not angenommen und will ihn eigentlich hinschmeißen. Da läuft ihm eines Tages ein kleines Mädchen in einem blutdurchtränkten Nachthemd über den Weg. Als dann kurz darauf auch noch 19 vergrabene Kinderleichen gefunden werden, erwachen in Wilde endgültig die Ermittler-Instinkte.

Es ist eine fesselnde Zeitreise. Das New York des Jahres 1845 ist stark geprägt vom Konflikt zwischen den katholischen irischen Einwanderern und den alteingesessenen Protestanten. Faye verdeutlicht das immer wieder mit historischen Zitaten zu Beginn der Kapitel. So schrieben Amerikanische Protestanten “zur Verteidigung der Bürgerlichen und Religiösen Freiheit gegen den Vormarsch des Papsttums” im Jahr 1843: “… die papistischen Länder Europas spucken Jahr um Jahr ihre ungebildeten, abergläubischen und degenerierten Bewohner an unsere Küsten, und zwar nicht zu Zehntausenden, sondern zu Hunderttausenden, und diese strecken sogleich ihre Hände nach den höchsten Privilegien der einheimischen Bürger aus, ja sogar nach dem Land selbst.” Iren galten als Abschaum und waren noch weniger gern gesehen als Schwarze.

Spannend ist es auch, die Entstehung des berühmten New York Police Department (NYPD) nachzuverfolgen. Faye lässt zudem immer wieder Ausdrücke aus dem “Flash”, der New Yorker Gaunersprache, einfließen. Das wirkt authentisch. Außerdem spielt die Parteizugehörigkeit eine wichtige Rolle. In einer der beeindruckendsten Szenen des Buches wird die Stimmabgabe an der Wahlurne geprobt – auch wenn pöbelhafte Mitglieder der gegnerischen Partei anwesend sind.

Das Buch lebt aber vor allem von seiner Hauptfigur Timothy Wilde und den feinfühlig geschilderten Beziehungen zu dem kleinen Mädchen und Wildes draufgängerischen Bruder Valentine. Begeistert hat mich auch, dass Faye nicht einfach einen irren Serienmörder sein Werk hat verrichten lassen. Im Gegenteil, Faye löst die Geschichte mit vielen Wendungen überzeugend auf. Sie hat ein feines Gespür für die Charakterzeichnung. Ihre Figuren sind vielschichtig – nicht einfach schwarz und weiß.

Faye hat ein beeindruckendes Debüt voller einprägsamer Charaktere und interessanter historischer Details geschrieben. Und die gute Nachricht zum Schluss lautet: Timothy Wilde geht in Serie!

10 von 10 Punkten

Lyndsay Faye: “Der Teufel von New York”, übersetzt von Michaela Meßner, 477 Seiten, dtv premium.

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Krimis, die man 2014 lesen sollte (V)

(c) Blanvalet

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Mehr als 600.000 Exemplare hat er von seinem Energie-Thriller “Blackout” verkauft, der österreichische Autor Marc Elsberg. Das freut mich sehr. Ich kann mich nicht erinnern, wann das zuletzt einem Österreicher gelungen ist. Ich habe Elsberg vor zwei Jahren interviewt, da war dieser außergewöhnliche Erfolg noch nicht absehbar. Mittlerweile reist er nicht nur als Autor, sondern auch als gefragter Experte durch halb Europa. Nun legt er mit “Zero”, das am 26. April auf den Markt kommt, nach. Diesmal geht es um den gläsernen Menschen und das Thema Überwachung. Elsberg hat sich offenbar darauf spezialisiert, Thriller über Themen zu schreiben, über die es in der Gesellschaft wenig Bewusstsein gibt. Aufklärung in Thriller-Form – gut so, ich bin gespannt!

(c) Knaur

(c) Knaur

Tja, und wenn wir schon dabei sind. Ich habe Elsberg vor wenigen Tagen erneut interviewt und auch kurz zu österreichischen Krimiautoren befragt. Er hat dabei – neben anderen – einen mir bislang unbekannten Autor genannt, dessen neues Buch seit 2. Mai im Handel ist: Franz Zellers “Sieben letzte Worte”. Das Buch, als Salzburg-Krimi punziert, liegt nun bei mir in der Warteschleife ziemlich weit oben.

(c) suhrkamp nova

(c) suhrkamp nova

Auf ein weiteres Buch freue ich mich ganz besonders: “Die Sirenen von Belfast” ist der zweite Teil der Serie rund um den in Nordirland ermittelnden katholischen Polizisten Sean Duffy. Teil 1, “Der katholische Bulle”, hat mich echt begeistert. Ich schrieb damals: “Seine Charaktere berühren, weil sie lebensecht sind. Da gibt es keine Superhelden und keine Superschurken – kein simples Gut und Böse.” Ich freue mich auf das am 18. Mai erscheinende Buch.

(c) Blessing

(c) Blessing

Und einen Tipp habe ich noch: Olen Steinhauers Spionage-Thriller “Die Kairo-Affäre” erscheint am 26. Mai. Steinhauer hat bereits drei hochgelobte Bücher rund um den CIA-Agenten Milo Weaver vorgelegt (“Der Tourist”, “Last Exit”, “Die Spinne”). Ich habe den Auftakt dieser Trilogie gelesen. Und ja: Steinhauer kann was. In seinem aktuellen Buch entführt er uns in die arabische Welt und lässt uns an den dunklen Seiten des “Arabischen Frühlings” teilhaben. Das sollte man wohl keinesfalls verpassen.

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William Kent Krueger gewinnt Edgar Award

(c) Atria Books

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Gerade habe ich bei Ludgers Krimi-Depeschen gesehen, dass der Edgar Award bereits vergeben wurde (eh schon am Freitag!). Der wahrscheinlich wichtigste US-Krimipreis, vergeben von den “Mystery Writers of America”,  geht heuer in der Hauptkategorie an William Kent Krueger mit “Ordinary Grace”. Gratulation an den bei uns nahezu unbekannten Autor – ich darf mich da übrigens nicht ausnehmen.

Kein Wunder: Auf Deutsch ist bisher nur sein Erstling “Iron Lake” (“Indianischer Winter”, 2000) erschienen, für den Krueger auch den Anthony-Award für das beste Erstlingswerk erhalten hat. Seitdem hat er im fast im Jahresabstand nachgelegt. Wer mehr über den Autor wissen will, schaut am besten auf seine Homepage.

Um deutlich zu machen, wie aussagekräftig die Auszeichnung in der Kategorie “Best Novel” ist: 2013 gewann Dennis Lehane mit “In der Nacht” (“Live by Night”), 2012 Mo Hayder mit “Verderbnis” (“Gone”), 2011 Steve Hamilton mit “Der Mann aus dem Safe” (“The Lock Artist”) und 2010 John Hart mit “Das letzte Kind” (“The Last Child”). Über Lehanes und Hamiltons oben genannte Bücher habe ich hier geschwärmt – beiden habe ich 9 von 10 Punkten gegeben. Von John Hart habe ich “Das eiserne Haus” gelesen, das ich auch als Spitzen-Thriller einstufen würde. Es bleibt also zu hoffen, dass Kruegers Buch schon bald auf Deutsch publiziert wird.

Für alle, die es interessiert – der US-Verlag schreibt über “Ordinary Grace”: New Bremen, Minnesota, 1961. The Twins were playing their debut season, ice-cold root beers, were selling out at the soda counter of Halderson’s Drugstore, and Hot Stuff comic books were a mainstay on every barbershop magazine rack. It was a time of innocence and hope for a country with a new, young president. But for thirteen-year-old Frank Drum, a preacher’s son, it was a grim summer in which death visited frequently and assumed many forms. Accident. Nature. Suicide. Murder.

Told from Frank’s perspective forty years later, Ordinary Grace is a brilliantly moving account of a boy standing at the door of his young manhood, trying to understand a world that seems to be falling apart around him. It is an unforgettable novel about discovering the terrible price of wisdom and the enduring grace of God.

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KrimiZeit-Bestenliste Mai: Ein Abgleich

(c) Dumont

(c) Dumont

Sonja von Zeilenkino hat mir in einem Kommentar zu meinem KrimiZeit-Eintrag im April dringend empfohlen, Oliver Bottinis “Ein paar Tage Licht” zu lesen. Ich komme leider nicht dazu und musste das Buch an eine Kollegin weiterreichen. Ich lasse euch hier aber gern wissen, wie sie geurteilt hat. Ich bin jedenfalls schon gespannt!

Apropos “nicht geschafft zu lesen”: Ich habe hier über die Monate sowohl Manottis, Waites und Woods Buch als vielversprechende Lesetipps empfohlen – bin aber bisher nicht dazu gekommen, sie zu lesen. Jedes Mal, wenn eines der Bücher auf der KrimiZeit-Liste auftaucht, wurmt mich das dann natürlich. Naja, vielleicht nehm ich die dann einfach in den Urlaub mit 😉 Sie liegen schließlich bei mir rum.

Was ich von “GB84” und “In Almas Augen” halte, habe ich hier ja schon kundgetan. Das erste ist ein Epos und das zweite ein dünnes Buch, das sich aber wie ein Epos liest. So vielfältig ist Kriminalliteratur!

Ach ja, und das Buch von Ross Thomas (1926-1995) ist zwar schon ein Klassiker, wurde nun aber erstmals entsprechend übersetzt (die Erstübersetzung war offenbar sehr “verstümmelt”), wie die Jury erklärt. Daher wurde das Buch auch als Deutsche Erstausgabe eingestuft, weshalb es von der Jury gewürdigt werden kann. Tja, ich kann mich nicht mehr genau erinnern: Ich habe vor vielen, vielen Jahren ein Thomas-Buch gelesen, das mich nicht sehr beeindruckt hat und weswegen ich den Autor für mich abgehakt hatte – aber womöglich lag das ebenfalls an der schlechten Übersetzung…

Die Liste im Überblick:

  1. Oliver Bottini: “Ein paar Tage Licht” (2)
  2. Ross Thomas: “Fette Ernte” (-)
  3. Dominique Manotti: “Ausbruch” (-)
  4. Mukoma wa Ngugi: “Nairobi Heat” (10)
  5. Leonardo Padura: “Ketzer” (-)
  6. Karim Miské: “Entfliehen kannst du nie” (8)
  7. Urban Waite: “Wüste der Toten” (7)
  8. David Peace: “GB84” (1)
  9. Daniel Woodrell: “In Almas Augen” (5)
  10. Jonathan Woods: “Die Tote von San Miguel” (-)

>>>Zur KrimiZeit-Bestenliste mit kurzen Erläuterungen

 

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