Der deutsche Krimiautor Friedrich Ani hat eine neue Figur erschaffen: Ermittler Jakob Franck. Verdammt, und ich habe es immer noch nicht geschafft, einen seiner Tabor-Süden-Krimis zu lesen. Darum wird der September definitiv Ani-Zeit. Daran führt kein Weg vorbei! Im Idealfall schaffe ich neben “Der namenlose Tag” (seit 8. August erhältlich) dann auch endlich meinen ersten Süden-Roman…
Der Verlag: Mit diesem Roman startet eine Reihe um Ex-Kommissar Jakob Franck. Friedrich Ani und seine Kunst der Konstruktion gewöhnlich-außergewöhnlicher Kriminalistikrätsel; Friedrich Ani und seine Sprache, die vom Tod auf das Leben melancholisch gelöste Perspektiven wirft – Friedrich Ani und seine Kunst erreichen in seinem neuen Roman unvorhersehbare Dimensionen.
Howard Linskey konnte mich bereits mit “Crime Machine” und “Gangland” überzeugen. “Killer Instinct” (seit 3. August im Handel) ist nun der Abschluss seiner Newcastle-Trilogie. Ein weiterer Pflichtermin.
David Blake leitet die Geschicke des organisierten Verbrechens im nordenglischen Newcastle, und er weiß genau, dass er diesen Job nicht kündigen kann. Denn aufhören kann man nur als Toter. Und langsam wird es eng für David. Die Polizei sitzt ihm im Nacken, russische und serbische Syndikate, die vor keiner Brutalität zurückschrecken, machen ihm sein Territorium streitig. Es geht ums Ganze – und vor allem ums Überleben …
Der Österreicher Bernhard Aichner hat 2014 mit “Totenfrau” einen wirklich starken Thriller vorgelegt, der sich offenbar auch prima verkauft hat. Mit der Bestatterin Brünhilde Blum hat er eine unvergessliche (Anti-)Heldin erschaffen. Nun ist die Fortsetzung “Totenhaus” (17. August) erschienen, ein dritter und letzter Teil soll dann voraussichtlich 2017 erscheinen. Auch hier führt kein Weg vorbei.
Bei einer Exhumierung auf einem Innsbrucker Friedhof werden in einem Sarg zwei Köpfe und vier Beine gefunden. Schnell wird klar, dass es sich um ein Verbrechen handeln muss, dass hier die Leichenteile eines vor einem Jahr spurlos verschwundenen Schauspielers liegen. Nur eine Person kommt als Täterin in Frage: die Bestatterin, die die Verstorbene damals versorgt und eingebettet hat. Es gibt keinen Zweifel daran, dass Brünhilde Blum den Schauspieler getötet hat. Doch die ist wie vom Erdboden verschluckt …
Ich gebe es zu, ich habe ein Problem mit Krimis aus Skandinavien. Nun erscheint aber ein Buch, das so ganz nach meinem Geschmack sein könnte. “Made in Sweden” (17. August) klingt so gar nicht nach Tristesse oder supergrausamen Morden. Besonders brisant: Während sich Co-Autor Thunberg mittels seiner Drehbücher einen Namen machte, waren seine Brüder einst die berüchtigtsten Bankräuber Schwedens. Könnte daher natürlich auch eine allzu unkritische Bankräuber-Saga geworden sein – mal sehen.
Vier junge Männer liegen in einem dunklen Wald vor Stockholm auf der Lauer. Sie sind kurz davor, ein geheimes militärisches Waffenlager zu überfallen. Doch das ist erst der Anfang – Leo und seine beiden Brüder verfolgen zusammen mit einem Freund einen ebenso verrückten wie genialen Plan: Sie stehlen eine ganze Wagenladung Waffen, um damit eine Serie der kaltblütigsten und skrupellosesten Raubüberfälle zu begehen, die Schweden je erlebt hat. Doch Kriminalinspektor John Bronks, der auf die Bande angesetzt wird, führt seine Ermittlungen mit einer Besessenheit durch, die jener Leos ebenbürtig ist. Wird er Schwedens gefürchtetste Bankräuber zu fassen kriegen?
James Carlos Blake gilt als einer der großen Chronisten des amerikanischen Wilden Westens. Sein Roman “Pistolero” (24. August) ist das Porträt der Wildwestlegende John Wesley Hardin, der übrigens vor ziemlich genau 120 Jahren erschossen wurde. Blake hat die Kritiker bereits mit seinem Western “Das Böse im Blut” überzeugt, bei mir steht dieses Buch leider seit langem ungelesen im Regal. Da ich ein Faible für Revolverhelden habe, stehen die Chancen aber gut, dass ich “Pistolero” nun vorziehe.
John Wesley Hardin war ein mutiger Mann, der seine Waffe auf jene Soldaten richtete, die in den dunklen Tagen nach dem Bürgerkrieg in ganz Texas wüteten. Schon als junger Bursche hat er gegen das Unrecht gekämpft. Und als die verdammte State Police unschuldige Leute tyrannisierte, hat er ihnen da nicht die Hölle heißgemacht? Hat er sie nicht eigenhändig aus Gonzales County vertrieben? Sicher, er hat Männer umgebracht, viele Männer – aber nur Männer, die versucht haben, ihn zu töten! Selbstverteidigung ist das oberste Gesetz des Lebens, das weiß jeder. Und Hardin hat nichts anderes getan, als nach diesem Gesetz zu leben. Wer würde nicht dasselbe tun, wenn er nur den Mut und die Fähigkeiten dazu hätte? So sagten die einen. Die anderen sagten, er sei von Natur aus rebellisch gewesen, ein schwarzes Schaf. Nein, schlimmer – viel schlimmer. Von Grund auf böse. Ein geborener Killer. Eine gewalttätige Seele, beherrscht vom Stolz, der schlimmsten aller Todsünden. Seinen mörderischen Taten noble Absichten zu unterstellen hieße, Teufelshörnern einen Heiligenschein aufzusetzen …
Vielversprechendes kommt auch aus dem Pendragon-Verlag. “Kalter Schuss ins Herz” (Ende August) von Wallace Stroby passt eigentlich perfekt in mein Krimi-Beuteschema. Das klingt doch mal nach einer echt außergewöhnlichen Frau.
Crissa Stone ist jung, attraktiv und ein knallharter Profi. Ihr Geld macht sie mit Raubzügen. Crissa bekommt einen Job angeboten, bei dem sie mit zwei Komplizen eine Pokerrunde überfallen soll. Eine leichte Nummer, wenig Aufwand, sehr viel Geld. Der Auftrag läuft aus dem Ruder: Plötzlich fällt ein Schuss und einer der Pokerspieler wird getötet. Als sich herausstellt, dass der Tote der Schwiegersohn eines Gangsterbosses ist, wird die Lage für Crissa gefährlich. Der Boss engagiert Eddie den Heiligen, einen skrupellosen Verbrecher und eiskalten Killer, um den Ermordeten zu rächen. Crissa taucht unter, aber Eddie hat sie in der Hand. Er weiß, für wen Crissa ihr Leben riskieren würde. Sie weiß, es gibt nur eine Lösung …
Soeben bin ich in die geniale TV-Serie “The Knick” (mit Clive Owen in der Hauptrolle) reingekippt. Da klingt “Runa” (24. August) perfekt, um das Thema Medizin rund um 1900 abzurunden. Zudem lerne ich historische Krimis immer mehr zu schätzen.
Paris 1884. In der neurologischen Abteilung der Salpêtrière-Klinik führt Dr. Charcot Experimente mit hysterischen Patientinnen durch. Seine Hypnosevorführungen locken Besucher aus ganz Europa an; wie ein Magier lässt der Nervenarzt die Frauen vor seinem Publikum tanzen. Dann aber wird Runa in die Anstalt eingeliefert, ein kleines Mädchen, das all seinen Behandlungsmethoden trotzt. Jori Hell, ein Schweizer Medizinstudent, wittert seine Chance, an den ersehnten Doktortitel zu gelangen, und schlägt das bis dahin Undenkbare vor. Als erster Mediziner will er den Wahnsinn aus dem Gehirn einer Patientin fortschneiden. Was er nicht ahnt: Runa hat mysteriöse Botschaften in der ganzen Stadt hinterlassen, auf die auch andere längst aufmerksam geworden sind. Und sie kennt Joris dunkelstes Geheimnis …
Abschließend muss ich mich für den Umfang dieser Empfehlungen entschuldigen, aber mein Geburtsmonat August hat einfach viel zu bieten 😉 Zum Abschluss noch einmal hoffentlich Feines aus meinem Heimatland. Christian Mährs “Alles Fleisch ist Gras” wurde heuer sogar für das Fernsehen verfilmt. Ich habe aber weder das Buch gelesen, noch den Film gesehen. Sein neuer Krimi “Knochen kochen” (24. August) klingt jedenfalls schon vom Titel her schräg.
Matthias Spielberger, Wirt der “Blauen Traube” in Dornbirn, wird von seinem Schulkollegen Erasmus von Seitenstetten kontaktiert: Der aus verarmtem Adel stammende Biologe hat entdeckt, dass einer seiner Ahnen an einer rätselhaften Seuche – dem “Englischen Schweiß” – verstorben war. Nun plant er im Geheimen dessen Exhumierung, um durch die Lösung dieses wissenschaftlichen Rätsels berühmt zu werden. Mithilfe der Stammtischrunde aus der “Blauen Traube” wird im Wienerwald das Ahnengrab geöffnet. Doch das Gerippe hat mittlerweile mehrere Interessenten auf den Plan gerufen, und die Sache beginnt gründlich aus dem Ruder zu laufen …