Category Archives: Beste Krimi-Cover

Die besten Krimi-Cover im November

(c) Lübbe

(c) Lübbe

“Das kleine Buch der Mafia-Weisheiten” (Lübbe) ist eigentlich der ideale Geschenk-Tipp für Krimi- und Mafialiebhaber. Das Buch wartet mit Original-Zitaten in Hülle und Fülle von echten Mafia-Größen wie Al Capone und John Gotti, aber auch legendär gewordenen Sprüchen aus Film und Fernsehen auf. Eines meiner Lieblingszitate: “Ich bestreite, dass ich dafür verantwortlich bin”, soll Al Capone über den Börsen-Crash 1929 gesagt haben. Mag sein, dass das Buch dann eher seichte Unterhaltung bietet, das Cover ist jedenfalls ansprechend gestaltet.

(c) C. Bertelsmann

(c) C. Bertelsmann

Martin Cruz Smith hat mit Arkadi Renko, dem Moskauer Polizisten, eine der legendärsten Ermittlerfiguren der modernen Kriminalliteratur erfunden. “Gorki Park”, das ja auch sehr erfolgreich und sehenswert verfilmt wurde, zählt schon lange zu den Genre-Klassikern (@schreibprozesse: hier haben wir ein weiteres Beispiel, wo ich mich als Nicht-Kenner outen muss). Und bei “Tatjana” (C. Bertelsmann) könnte ich schon allein wegen dem Cover zugreifen. Sein Buch “Treue Genossen”, in dem Renko in Tschernobyl ermittelt, steht bei mir seit Jahren – leider noch immer ungelesen – im Regal…

(c) atb

(c) atb

Joe Schreibers “Wiedersehen in Harry’s Bar” finde ich ebenfalls einfallsreich gestaltet. Das Cover hat Stil und passt auch zum Stil des Autors, der mit dem Vorgänger “Bye, bye Crazy Chick!” einen trashigen, völlig überdrehten Pageturner vorgelegt hat, der sich keine Sekunde lang ernst genommen hat. Das war im Sommerurlaub auch wirklich amüsant zu lesen, aber irgendwie dann doch teilweise zu erzwungen lustig. Das Cover erinnert ein wenig an einen James-Bond-Film, ich werde diesmal aber wohl trotzdem die Hände davon lassen. Ein Buch hat mir gereicht.

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Die besten Krimi-Cover im Oktober

(c) rororo

(c) rororo

Der Oktober war aus Krimi-Cover-Sicht ein feiner Monat. Da haben sich die Buchgestalter etwas einfallen lassen. Am besten hat mir dann nach einigem Überlegen doch “Cash Out” von Greg Bardsley (rororo) gefallen. Das Cover gibt den Inhalt gut wieder: Dan Jordan, der Held der Geschichte, hat soeben eine Sterilisation hinter sich (er ist also wohl die Gestalt rechts) und die Schmerztabletten helfen nicht so richtig. Dennoch hat er einen genialen Plan, der ihm eine Million Dollar verschaffen soll. Doch dann wird er von ehemaligen IT-Kollegen (die Gestalten links?) überfallen, die ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Eine wahnwitzige Jagd durch Silicon Valley beginnt. Und ich muss gestehen: Das Buch steht bereits in meinem Regal, das Cover hat bei meiner Kaufentscheidung keine kleine Rolle gespielt. Jetzt muss der Inhalt auch noch stimmen…

(c) Atrium

(c) Atrium

Auf Platz zwei landet “Die satten Toten” von Sam Millar (Atrium). Es handelt sich dabei um den zweiten Fall von Karl Kane. Über Teil eins, “Die Bestien von Belfast”, habe ich hier schon geschrieben. “Millar hat ein wildes Buch geschrieben, das stellenweise ausufert und abstößt, aber im Verlauf der Geschichte immer mehr fesselt und fasziniert”, hat mein Urteil damals gelautet. Dass der Inhalt wohl wieder schwer erträglich sein wird, drückt auch das aktuelle Cover ziemlich deutlich aus. Der Verlagstext lässt diesen Schluss auch zu: In Belfast geht ein Killer um, der seine Opfer mästet, bevor er sie tötet. Ich hoffe, Millar kriegt auch diesmal die Kurve und driftet nicht in voyeuristische Metzeleien ab.

(c) carl's books

(c) carl’s books

Die Oktober-Cover-Liste komplett macht “Malavita” von Tonino Benacquista (carl’s books). Die Mafia-Komödie wurde soeben auch mit Robert de Niro, Michelle Pfeiffer und Tommy Lee Jones unter der Regie von Luc Besson verfilmt. Mich spricht das Cover einfach an. Der Verlagstext: In dem beschaulichen Ort Cholong-sur-Avre in der Normandie lässt sich eine amerikanische Familie nieder. Fred Blake schreibt ein Buch über die Landung der Alliierten; seine Frau Maggie engagiert sich bei Wohltätigkeitsveranstaltungen; Belle, ihre Tochter, verdreht allen Männern den Kopf; und Sohn Warren wird zum Rächer des Schulhofs. Eine ganz normale Familie also? Nein, denn Fred heißt in Wahrheit Giovanni Manzoni. Er war einer der ganz großen Mafia-Bosse in den USA, bis er im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms nach Frankreich umgesiedelt wurde. Und weil es den Blakes nicht wirklich gut gelingt, sich unauffällig zu verhalten, ist vorprogrammiert, dass die Tarnung bald auffliegt …

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Die besten Krimicover im September

(c) Eichborn

(c) Eichborn

Diesmal belegt ein Sachbuch Platz eins im Ranking der besten Krimicover des Monats. “Das Lexikon der Justizirrtümer” von Patrick Burow wird aber wohl auch alle Leser von Krimis interessieren. Der Verlagstext klingt jedenfalls vielversprechend: Anhand von Fehlurteilen aus Deutschland, Österreich, USA und anderen Ländern analysiert der Richter Patrick Burow die häufigsten Ursachen für Justizirrtümer: Aussageerpressung, Mangel an Beweisen, fehlerhafte Forensik, brutale Polizisten, inkompetente Sachverständige, karrieresüchtige Staatsanwälte oder meineidige Zeugen. Das Cover finde ich wirklich toll gestaltet: Einerseits sehr simpel in schwarz und weiß gehalten, aber andererseits sehr effektvoll und auch emotional das Thema spürbar machend.

(c) Berlin Verlag

(c) Berlin Verlag

Auf Platz zwei landet Jochen Rauschs Buch “Krieg”. Sein Roman beginnt mit drei packenden Sätzen: In den Nächten hört er Schüsse, wenn es denn Schüsse sind. Manchmal hört er auch Schreie. Aber wenn Arnold die Tür aufzieht, nicht weiter als einen Spalt nur, dann sind da nichts als die Dunkelheit und das Rauschen des Waldes, das harmlose Gluckern des Bachs und ein gelegentliches Knacken im Geäst.” Das Cover bringt diese bedrohliche Stimmung, die auch schon in den ersten Sätzen vermittelt wird, gut rüber. Und im Zentrum der Handlung steht ein Mann mit Kriegsvergangenheit, der sich in die Wildnis zurückgezogen hat. Das wirkt wirklich stimmig.

(c) Tropen

(c) Tropen

Platz drei belegt im September “Marseille Connection” von Massimo Carlotto. Die volle Wirkung kommt aber erst zur Geltung, wenn man das Bild vergrößert (einfach links auf das Cover klicken). Ich habe daher beschlossen, ab sofort mein Bildformat zu vergrößern (bzw. beim Klicken auf das Cover größere Bilder zur Verfügung zu stellen), um generell die Wirkung schöner, außergewöhnlicher Cover auch zu erhöhen.

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Die besten Krimi-Cover im August

(c) Galiani Berlin

(c) Galiani Berlin

Gerade erst habe ich begründet, warum ich “Die hohe Kunst des Bankraubs” lesen werde, da taucht das Buch gleich noch einmal in meinem Blog auf. Für mich haben die Verantwortlichen des Verlags Galiani Berlin sich auch bei der Gestaltung des Covers etwas einfallen lassen. Daher Platz eins im allmonatlichen crimenoir-Cover-Ranking. Da korrespondieren Titel, Bild und Inhalt so richtig. Die Verpackung ist also topp. Ich hoffe, mit dem Inhalt verhält es sich genauso. Mehr dazu schon bald.

(c) Blanvalet

(c) Blanvalet

Auf Platz zwei landet “Der Profi” von Fernando S. Llobera. Auch hier ist den Machern kein 08/15-Cover passiert. Im Buch geht es um Lucca Corsini, Auftragskiller und Problemlöser der Mafia. Er ist der Beste seines Fachs und wird gerufen, wenn es hart auf hart kommt. Auch rein optisch wird hier ein harter Thriller versprochen. Der im deutschsprachigen Raum bislang unbekannte Spanier Fernando S. Llobera erhält zumindest visuelle Starthilfe.

(c) Heyne

(c) Heyne

Über “Feuerteufel” von der schwedischen Autorin mit dem deutschklingenden Namen Ninni Schulman wäre ich ohne die ansprechende Aufmachung wohl nie gestolpert. Ich glaube zwar nicht, dass mich die Geschichte so richtig interessiert, aber das Cover gefällt mir. Es sticht doch einigermaßen aus der Titelbilder-Massenware heraus und erzeugt Neugier. Ergibt im August Platz drei.

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Nervig: Raben auf dem Krimi-Cover

(c) Suhrkamp Nova

(c) Suhrkamp Nova

Wo Rabe oder Krähe auftauchen, ist die nächste Leiche nicht weit. Nach diesem Motto planen offenbar immer mehr Verlage ihre Krimi-Cover. Das soll wohl klarmachen, hier kannst du bedenkenlos zugreifen – hier wird gemordet. Diesen Eindruck habe ich zumindest. Denn Raben und Krähen auf dem Cover sind momentan äußerst inflationär vertreten. Ich weiß allerdings nicht, ob diese Rechnung aufgeht. Ich selbst hätte bei Hanna Jamesons “Kalter Schmerz” wohl nicht zugegriffen, wenn mir Sonja Hartl von zeilenkino das Buch nicht empfohlen hätte. Wobei ich zugeben muss, dass dieses Cover zumindest etwas an sich hat.

(c) Blanvalet

(c) Blanvalet

Aber allein beim Blick in die August-Neuerscheinungen bei krimi-couch.de bin ich auf vier weitere Raben/Krähen-Cover gestoßen. So fliegt auch bei “Bis in den Tod hinein” von Vincent Kliesch ein schwarzer Vogel fast zwangsläufig durch das Bild.

(c) HEyne

(c) HEyne

“Der Rabenmann” von Dean Koontz kommt ebenfalls nicht ohne Rabenvogel aus. Hier steht allerdings der Mörder, der Rabenmann, im Zentrum der Geschichte. Die Vorgeschichte ist übrigens unter dem Titel “Die schwarze Feder” erschienen. Auf dem Cover? Eh klar…

(c) Piper

(c) Piper

Und dann hätten wir da “Das Verstummen der Krähe” von Sabine Kornbichler. Auch hier kommt die Krähe sogar im Titel vor. Bin mal gespannt, welche Rolle der Vogel inhaltlich überhaupt spielt.

(c) Dumont

(c) Dumont

Im zweiten Teil von Carsten Strouds “Niceville”-Saga (“Die Rückkehr”) sind ebenfalls Raben im Spiel. Diese bringen laut Verlagstext sogar ein Flugzeug zum Absturz. Offenbar Grund genug, sie auch auf das Cover zu heben.

Ich werde mir dieses tierische Phänomen in den nächsten Monaten einmal genauer ansehen und beobachten, ob es sich hier um eine zufällige Häufung oder eher eine offensichtliche PR-Masche handelt. Und: Vielleicht sieht es ja bei ekligen Insekten und Spinnen (ev. auch Schmetterlinge) ähnlich aus…

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Die besten Krimi-Cover im Juli

(c) Kunstmann

(c) Kunstmann

Wie wichtig Cover sind, zeigt sich für mich am Beispiel von “Ich träumte von Elefanten” (Kunstmann) von Ivica Djikic. Erst dadurch wurde ich beim Schmökern durch die Juli-Neuerscheinungen bei krimicouch.de auf das Buch aufmerksam. Deshalb für mich: Platz eins im Juli. Ich glaube nicht, dass ich sonst auf diesen in Kroatien spielenden Krimi gestoßen wäre. Worum es geht: Andrija Sucic, ehemaliger Elitesoldat und Bodyguard des kroatischen Präsidenten wird vor seinem Haus ermordet. Er hat zuviel geredet: Massengräber, Morde an Zivilisten, ethnische Säuberungen – und eine seltsame Geschichte mit Elefanten. “Seine Nachforschungen führen ihn tief in den Sumpf aus Krieg und Kriminalität, in dem der neue Staat geformt wurde, in Hinterzimmer, in denen sich Staatsanwälte, Generäle und Politiker mit Mafiosi treffen”, heißt es im Verlagstext. Ich bin gespannt  und gratuliere den Gestaltern des Buchcovers.

(c) Blanvalet

(c) Blanvalet

Auf Platz zwei ist ein ungewöhnliches Buchprojekt gelandet. Mehr als zwei Dutzend mehr oder weniger namhafte Krimiautoren haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam einen Krimi zu schreiben. “Letzte Ruhe” (blanvalet) heißt der Titel des Buches. Wem es bisher noch nicht aufgefallen ist: Die Gestalter des Covers haben wohl nicht zufällig 26 Patronen (= 26 Autoren) ausgewählt. Ungewöhnlich finde ich es jedenfalls, dass das Buch bislang (Stand: 1. August, 21 Uhr) keine einzige Amazon.de-Besprechung aufweisen kann. Ob der PR-Schmäh hier nicht aufgegangen ist?

(c) dtv

(c) dtv

Der dritte Platz geht an die Gestalter von Ken Bruens drittem Teil der Jack-Taylor-Reihe mit dem Titel “Jack Taylor fährt zur Hölle” (dtv). Die Serie wurde ja bereits einmal aufgelegt. Mir gefällt die nun erfolgte optische Neuauffrischung aber sehr gut. Es sieht einfach fein aus, wenn man diese Bücher im Regal stehen hat. So macht Krimi sammeln Spaß. Das haben offenbar die Verantwortlichen bei dtv erkannt. Vielen Dank.

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Die besten Krimi-Cover im Juni

(c) Suhrkamp Nova

(c) Suhrkamp Nova

Aus dem Urlaub im sonnigen Sardinien zurück, wende ich mich krimitechnisch gleich einem weniger wettertechnisch verwöhnten Land zu: Nordirland. “Der katholische Bulle” (Suhrkamp nova) von Adrian McKinty ist für mich das Krimi-Cover des Monats Juni. Das Cover nimmt mich gleich emotional auf die Reise mit. Wie hier schon erwähnt ist das Buch für mich auch eines der absoluten Lese-Highlights dieses Jahres. Ich vertraue da einfach auf das Können des Autors, der mich bisher nicht enttäuscht hat.

(c) Rowohlt Polaris

(c) Rowohlt Polaris

Auf Platz zwei landet “Ein seltsamer Ort zum Sterben” (Rowohlt Polaris) von Derek B. Miller. Ich habe das Buch im Urlaub ausgelesen und war ziemlich angetan. Mehr dazu hier in Kürze. Und das Cover ist wirklich toll gestaltet, zumal das Titelild mehr oder weniger die ganze Geschichte zusammenfasst. Wer das Buch gelesen hat, wird alle wichtigen Zutaten des Krimis erkennen: Das rote Haus in der Ferne stellt den Zielort der beiden Hauptdarsteller im Vordergrund dar. Sogar der ungewöhnliche Kopfschmuck des Jungen (Leser wissen Bescheid) taucht auf. Ein ausgesprochenes Lob an die Verantwortlichen!

(c) Suhrkamp

(c) Suhrkamp

Platz drei geht an “Gluthitze” (Suhrkamp) von Joe R. Lansdale. Der Verlag beschreibt das Buch folgendermaßen: “Camp Rapture, eine verlorene und verlogene Kleinstadt mitten in Texas, liegt unter einer Hitzeglocke, als ein abgehalfterter Reporter in seine Heimat zurückkehrt und eine Story wittert.” Das Taschenbuch-Cover, das sich vom Hardcover (Achtung: unter dem Titel “Gauklersommer”!) übrigens deutlich unterscheidet, bringt das gut rüber. Allein beim Ansehen wird mir heiß…

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Die besten Krimi-Cover im Mai

(c) Heyne

(c) Heyne

Im Mai ist mir die Wahl leicht gefallen. Das beste Krimi-Cover des Monats ziert “Gun Machine” (Heyne) von Warren Ellis. Die Lektüre des Buches habe ich gerade begonnen und eines lässt sich schon jetzt sagen: Ellis schreibt unkonventionell. Den Graphic Novelist, der er eigentlich ist, kann er nicht verleugnen. Das wird sicher nicht jedermanns Sache sein, liest sich aber erfrischend. Mal sehen, ob sich das über 380 Seiten halten lässt. Da es in dem Buch um Waffen geht, war es also naheliegend, eine Waffe auf das Cover zu bringen. Dem Verlag ist das in diesem Fall aber aus meiner Sicht sehr gut gelungen. Inhalt, Titel und Cover passen gut zusammen. Im Geschäft hätte ich da sofort hingegriffen…

(Heyne)

(Heyne)

Auf Platz zwei reihe ich “Gute Nacht” (Heyne) von John Verdon. Versuchte es der Verlag bislang mit eher nichtssagenden Cover-Varianten (“Die Handschrift des Todes”, “Schließe deine Augen”), auf denen Blutspritzer zu sehen sind, erscheint das aktuelle Titelbild nun weit rätselhafter und strahlt auch eine gewisse Bedrohlichkeit aus. Meine Neugierde ist zwar geweckt, allerdings schreckt mich der im Verlagstext erwähnte Serienkiller erheblich ab. Ich werde daher wohl die Finger davon lassen.

(c) Dumont

(c) Dumont

Nicht die Finger lassen werde ich von “Stiller Zorn” (Dumont) von James Sallis, einem der besten zeitgenössischen Krimiautoren überhaupt. Sein minimalistischer Stil war für mich zwar anfänglich gewöhnungsbedürftig, hat mich aber mittlerweile mehr als überzeugt. “Stiller Zorn” ist der Auftakt zur Serie rund um den schwarzen Privatdetektiv Lew Griffin. Das Buch ist erstmals 1999 unter dem Titel “Die langbeinige Fliege” auf Deutsch erschienen. Insgesamt gibt es sechs Teile, aber nur die ersten beiden wurden übersetzt.

(c) Dumont

(c) Dumont

Wie schon bei der Neuauflage der Washington-Trilogie von George Pelecanos (siehe Beispiel: “Eine süße Ewigkeit”) ist dem Verlag Dumont die optische Auffrischung bei der Lew-Griffin-Serie äußerst gelungen. Das wirkt sehr atmosphärisch. Das sind Bücher, die man einfach gern im Regal stehen hat – das konnte man von der ersten Ausgaben nicht unbedingt sagen.

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Die besten Krimi-Cover im April

(c) rororo

(c) rororo

Daniel Suarez gilt seit seinen Romanen “Daemon” und “Darknet” als Meister des Technothrillers. Er versteht es, faszinierende Zukunftsszenarien zu schaffen, die nachdenklich machen. Seine Umsetzung hat mir aber gar nicht zugesagt, zu tief greift Suarez in den Effekte-Topf. Vor allem bei “Darknet” hat er meiner Meinung nach maßlos überzogen. Er offenbarte sich darin als alles andere als ein Meister der Charakter-Zeichnung. Auch ideenreiche Plots sind nicht sein Ding. Als Erzähler vermochte er mich daher nicht zu überzeugen. Deshalb werde ich auch von seinem neuen Buch “Kill Decision” (rororo) die Finger lassen, obwohl mich das Cover sehr anspricht. In meinem allmonatlichen Cover-Ranking kommen die Ameisen aber dennoch auf Platz eins. Denn das Cover vermittelt die Botschaft des Buches gekonnt: Es geht um Schwarmintelligenz (wie sie bei dem Ameisen existiert) und die Gefahren einer immer technologisierteren Welt (schön durch die wie eine Roboter-Armee anmutenden Ameisen symbolisiert).

Von seinen handwerklichen und stilistischen Schwächen abgesehen, faszinieren die Werke von Suarez durchaus, weil die geschilderten Szenarien erschreckend nah an der Realität liegen. Daher rührt wohl auch die Begeisterung der FAZ für Suarez. In der Zeitung wurden schon die ersten beiden Bücher gelobt. Über “Kill Decision” schrieb das Blatt: “Die eigentlich revolutionäre – und gegenwärtig noch spekulative – Anwendung jener hochentwickelten chemorezeptiven Sensorik, die „Kill Decision“ schildert, ist nicht die besagte Spürhundfunktion, sondern eine neuartige Sorte des Informationsaustauschs der autonomen Drohnen untereinander. Wie Ameisen ihr kollektiv paralleles Handeln per Pheromonsignalnetzwerk abstimmen, so verständigen sich die Mechamonster bei Suarez auf Duftbasis, weshalb sich ihre Choreographien auch nicht mehr so leicht, wie bei ihren älteren, radiogelenkten Cousinen, die zum Beispiel Libyens Gaddafi den Garaus gemacht haben, mit Störsendern durcheinanderbringen lassen. Etwa die Hälfte der in Kampfeinsätze geschickten Drohnen geht, so erfahren wir nebenbei, im Augenblick per Abschuss oder Absturz verloren. Das sind Verlustraten, die man sich mit Menschen schon der Mediensituation wegen lieber nicht leistet.

(rororo)

(rororo)

Persönlich mehr erwarte ich mir von Mark Petersons “Flesh and Blood” (rororo), das ich im April auf Rang zwei reihe. Mir gefällt das Cover einfach. Ich erwarte mir einen harten, atmosphärisch dichten Krimi, der im Seeort Brighton spielt. Glaubt man der Krimi-Kolumne “Killer & Co.” der Stuttgarter Zeitung, so hat das Buch alles, was ich bei Suarez vermisse: “Was Petersons Thriller ausmacht, ist sein Blick auf die Menschen.” Und es heißt auch: “Was macht einen wirklich guten Thriller aus? Spannung? Härte? Vielleicht ein bisschen Sex? Gewiss, das alles sollte drin sein. Zur richtigen Mischung kann aber auch gehören, dass der Autor sich für seine Personen interessiert und ihre Biografien in die Handlung einbettet.” Ich bin gespannt, das Buch steht schon in meinem Regal!

(c) Fischer Taschenbuch

(c) Fischer Taschenbuch

Auf Platz drei landet “Fürchtet euch” von Wiley Cash. Hier gefällt mir der Widerspruch zwischen dem idyllischen Bild und dem Titeltext sehr gut. Die Geschichte spielt in einem kleinen Ort in den Bergen North Carolinas, wo während eines Gottesdienstes der 13-jährige Christopher stirbt. “Und niemand aus der Gemeinde will sich zum Tod des Jungen äußern”, steht am Rückentext. Nur sein jüngerer Bruder Jess weiß von dem dunklen Geheimnis. Wüsste ich das nicht, das Cover könnte mir das alles erzählen: Da ist die Idylle auf den ersten Blick, die Bedrohung schwingt aber bereits mit. Man spürt, hier ist irgendwas nicht in Ordnung. Da ist die Kirche im Hintergrund, in der etwas passiert ist. Der Bub im Vordergrund weiß etwas. Toll gemacht, finde ich.

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Die besten Krimi-Cover im März

(c) script5

(c) script5

Welcher Krimileser kennt das nicht: Man hält ein Buch in Händen, das Cover sieht extrem ansprechend aus. Obwohl der Inhalt nicht so ganz überzeugt, lässt man sich doch von dem visuellen Reiz einlullen und greift zu. Das kann ganz schön schief gehen, manches erstklassige Buch habe ich dadurch aber auch schon entdeckt. Buch-Cover sagen schließlich viel über den Inhalt aus. Regio-Krimi-Fans werden nach anderen Kriterien durch Bücherregale schlendern als Hardboiled-Veteranen. Auch bei der allmonatlichen Krimi-Couch-Recherche ist angesichts der unglaublichen Publikationsflut das erste Ausschluss-Prinzip das Cover.

Ich möchte daher ab sofort jeden Monat jene drei Cover wählen, die mich am meisten angesprochen haben. Bedingung: Die Bücher müssen in diesem Monat erschienen sein. Ich will dazu auch immer erklären, was mich angezogen hat – obwohl immer werde ich das sicher nicht begründen können. Manchmal ist das ja einfach Gefühlssache…

Auftaktsieger ist “Dead Cat Bounce” vom Verlag script5. Und ohne dieses Cover wüsste ich wohl bis heute nichts von diesem Verlag, der laut Eigenangaben ein “neues Programm für junge Erwachsene” liefert. Und ganz so schlecht kann der Finanz-Thriller von Nic Bennett nicht sein, denn auch der #1-Hall-of-Fame-Rezensent bei Amazon.de gibt dem Werk fünf Punkte. Bei mir hat das Cover jedenfalls sofort Neugier geweckt.

(c) Dumont

(c) Dumont

(c) Dumont

(c) Dumont

Auf Platz zwei landet “Galgenweg” von Brian McGilloway. Interessant hierbei: Die Taschenbuch-Ausgabe erscheint mit einem gänzlich anderen Cover als die Hardcover-Ausgabe (beide Verlag Dumont), die den Titel “Eine Leiche macht noch keinen Sommer” trug. Mit dem Grüne-Insel-Klischeebild ließen sich offenbar keine Leser anlocken. Die drei Nägel auf der Taschenbuch-Ausgabe strahlen bereits etwas Bedrohliches aus. Man erwartet sich einen harten Thriller, beim Hardcover hätte ich mir eher etwas in der Kategorie Inspektor Barnaby erwartet – ich hätte da wohl nie hingegriffen.

(c) Dumont

(c) Dumont

Auf Platz drei landet “Eine süße Ewigkeit” von George Pelecanos. Auch dieses Buch ist im Dumont-Verlag erschienen. Die “Washington-Trilogie” ist in ihrer Neuauflage optisch äußerst ansprechend aufbereitet. Auch die beiden Vorgänger “Big Blowdown” und “King Suckerman” sehe ich mir gern in meinem Bücherregal an – im Gegensatz übrigens zu dem 2012 im rororo-Verlag erschienenen Thriller “Ein schmutziges Geschäft” desselben Autors. Das erinnert stark an die 1970er Jahre, aber das Buch spielt nicht einmal in dieser Zeit. Für mich ein Fauxpas.

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