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Patrícia Melo: Der Nachbar

(c) Tropen Verlag

Warum aus dem Gebot “Liebe deinen Nächsten” im Alten Testament ein “Liebe deine Feinde” im Neuen Testament wurde? Die brasilianische Krimiautorin Patrícia Melo (für “Leichendieb” erhielt sie 2014 den Deutschen Krimipreis) gibt darauf in ihrem Buch “Der Nachbar” eine klare Antwort: “Weil seit biblischen Zeiten der Nächste, der Nachbar gleichbedeutend ist mit dem Feind.”

Damit ist eigentlich auch schon gesagt, worum es sich in dem 159 Seiten dünnen Buch handelt. Die Handlungen der Hauptfigur, eines Lehrers, der sich von seinem Nachbarn gestört fühlt und daher zu drastischen Maßnahmen greift, sind nicht immer ganz nachvollziehbar. Gerade das macht das Buch aber auch so verstörend. Man sollte wirklich bedenken, wie man mit Nachbarn umgeht. Man weiß schließlich nie, welch Monster da in dem Kerl/der Frau neben dir schlummert.

Die Autorin ist sicher nicht jedermanns Sache. Denn dieser Hauptfigur, die viele unsympathische und gruselige Seiten hat, kann man nicht wirklich trauen. Was ist der Erzähler: Ein Gequälter oder einfach nur ein Durchgeknallter?

Ein störender Nachbar, eine verstörende Hauptfigur – so könnte man es ganz gut zusammenfassen.

7 von 10 Punkten

Patrícia Melo: “Der Nachbar”, übersetzt von Barbara Mesquita, Tropen Verlag, 159 Seiten.

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Krimis, die man 2016 lesen sollte (VII)

(c) Liebeskind

(c) Liebeskind

Ich weiß, ich bin mit meiner monatlichen Empfehlungslliste ziemlich in Verzug geraten. Dieser Blogsommer war nicht ganz so, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Aber der Herbst wird mir wohl wieder mehr Zeit gönnen. Die folgenden Bücher sind jedenfalls seit Juli im Handel erhältlich und klingen vielversprechend.

Von Donald Ray Pollocks Qualitäten konnte ich mich schon mit dem knochenharten und knochentrockenen “Knockemstiff” überzeugen. Leicht war diese Lektüre damals nicht: “In knappen Sätzen erzählt er mehr als viele “Literaten” in hundertseitigen Büchern. Und manchmal empfiehlt es sich auch, das Buch nach einem Kapitel wegzulegen. Um durchzuatmen und sich in seiner eigenen Welt wohlzufühlen”, schrieb ich 2013. “Die himmlische Tafel” klingt nun aber viel mehr nach einem klassischen Kriminalroman. Mal sehen.

Verlagstext: Georgia, 1917. Der Farmer Pearl Jewett will sich durch seine Armut auf Erden einen Platz an der himmlischen Tafel verdienen – und seine drei Söhne darben mit ihm, ob sie wollen oder nicht. Nachdem Pearl von den Entbehrungen ausgezehrt stirbt, müssen sich die jungen Männer allein durchs Leben schlagen. Auf gestohlenen Pferden und schwer bewaffnet plündern sie sich ihren Weg durchs Land. Dabei folgen sie den Spuren ihres großen Helden »Bloody Bill Bucket«, einem Bankräuber aus einem Groschenroman, neben der Bibel das einzige Buch, das die Jewett-Brüder kennen … Einige Hundert Meilen entfernt, im Süden Ohios, wird Ellsworth Fiddler von einem Trickbetrüger um sein ganzes Geld gebracht. Als sein Weg den der schießwütigen Jewetts kreuzt, wendet sich sein Schicksal unerwartet zum Guten. Die Brüder hingegen müssen einsehen, dass der Himmel, den man sich gemeinhin ausmalt, oft schlimmer ist als die Hölle, der man entfliehen will.

(c) Polar

(c) Polar

Der Polar-Verlag fehlt nur selten bei den monatlichen Empfehlungen und auch diesmal gräbt der Verlag wieder einen Kriminalroman aus, der sonst in Vergessenheit geraten würde. Das nicht mehr ganz neue “Ein einziger Schuss” von Matthew F. Jones hat es sogar zu Filmehren geschafft. Das klingt ganz nach einer Geschichte, die einfach nicht gut ausgehen kann. Gut so 😉

Nach dem Verlust seiner Farm ist John Moon ein verzweifelter Mann. Um nicht zum Sozialfall zu werden, schlägt er sich als Wilderer durch. Bei einem seiner Waldgänge hört er ein Rascheln hinter sich und feuert einen verhängnisvollen Schuss ab. Er folgt der Blutspur, stößt in einem Steinbruch auf eine tote junge Frau, die er durch seinen verirrten Schuss getötet hat, und findet eine Box mit Geld und eine Waffe. Er sieht sich plötzlich dem Dilemma gegenüber, das Geld an sich zu nehmen, die Tote zu ignorieren oder die Polizei zu rufen und seine Tat zu gestehen. Was bei seinem Strafregister zu einer Verurteilung führen wird. Bevor er sich entscheiden kann, befindet er sich bereits auf der Flucht vor denjenigen, denen das Geld gehört. Männern, die sich nicht um Recht und Gesetz kümmern und nur seinen Tod wollen.

(c) Tropen

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Auch Patrícia Melos “Leichendieb” war ein Krimi-Highlight des Jahres 2013. Bleibt zu hoffen, dass das aktuell erschienene Werk der Brasilianerin “Trügerisches Licht” da mithalten kann. Die Meinungen, die ich bisher gelesen habe, gehen da ein wenig auseinander.

Sensationslust folgt überall den gleichen Regeln: Schön ist interessanter als hässlich, reich spannender als arm, und nichts geht über einen ermordeten Star. Ein abgründiger Krimi über den Kontrast zwischen glamouröser Fernsehwelt und einem Brasilien, das im Chaos versinkt.

Tatort São Paulo: Bei einer Theatervorstellung erschießt sich der Serienstar Fábbio Cássio auf der Bühne. Schnell ist der Kriminaltechnikerin Azucena klar, dass dieser Selbstmord in Wahrheit ein geschickt inszenierter Mord ist. Zunächst fällt ihr Verdacht auf die Ehefrau des Toten, die zur Tatzeit Kandidatin einer Reality-Show ist und deren Beliebtheitswerte beim Publikum nach Fábbios Tod in die Höhe schnellen. Und während Azucena noch um das Sorgerecht für ihre Töchter kämpft, wird sie mit einem skrupellosen Mörder konfrontiert, der es am Schluss auf die Ermittlerin selbst abgesehen hat.

(c) Suhrkamp

(c) Suhrkamp

Von Charlie Stella habe ich bislang noch überhaupt nichts gehört gehabt. “Johnny Porno” klingt aber durchaus vielversprechend. Kann aber auch Schrott sein. Da muss man sich wohl selbst überzeugen.

John Albano schlägt sich als Geldeinsammler für die New Yorker Cosa Nostra durch. Er kassiert die Tageseinnahmen, die beim Abspielen des von der Mafia produzierten Pornofilms und späteren Welthits Deep Throat in schmuddeligen Hinterzimmern anfallen. Bezahlt wird hauptsächlich mit 5-Dollar-Scheinen, die Johnny Porno (so nennt man den Mann, der diesen Job macht) in seinem Schrottauto durch die Gegend fährt. Das erweckt Begehrlichkeiten, und so sind sie alle hinter Johnny Porno her: korrupte Cops, neurotische Killer, freischaffende Schurken, das FBI und seine sehr gierige Ex-Frau. New Yorker Streetlife im Jahr 1973. Sehr komisch, gemein und knallhart.

(c) Fischer

(c) Fischer

Malcolm Mackays “Der Killer  hat genug vom Töten” ist der Abschluss einer Trilogie, die durchaus vielversprechen begann (“Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter”), deren Mittelteil (“Der Killer hat das letzte Wort”) aber wenig überzeugte. Ich weiß nicht, ob ich den Schlussteil nun lesen werde. So richtig Lust habe ich momentan nicht darauf.

Coole Spannung vom neuen Star der schottischen Krimiautoren.
Mit zwei Toten beginnt es: ein Kredithai und ein Informant. Tote, die für Calum MacLean der Anfang vom Ende sein sollen. Denn er hat genug vom Töten. Doch die zwei wichtigsten Organisationen von Glasgow liefern sich gerade einen stillen, tödlichen Verdrängungskampf. Die blutigsten Schachzüge stehen noch aus und Calum gerät zwischen die Fronten … Es ist das atemberaubende Finale der Glasgow-Trilogie, die mit dem »Scottish Crime Book of the Year Award« ausgezeichnet wurde und Malcolm Mackay für die Presse als die wichtigste neue Krimistimme Schottlands etabliert.

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Deutscher Krimi Preis 2014: Mein Senf dazu

(c) Droemer

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Der wichtigste Krimipreis im deutschsprachigen Raum ist vergeben. Gewinner in der Kategorie national ist Friedrich Ani mit “M”. Der Deutsche Krimi Preis 2014 in der Kategorie international geht an die Brasilianerin Patrícia Melo, die mit “Leichendieb” die Jury zu überzeugen wusste.

Meine Erkenntnis: 2014 MUSS ich endlich einen Ani-Krimi lesen. Ich habe sogar schon den ersten Roman aus der Tabor-Süden-Reihe bei mir liegen. Jetzt muss ich ihn nur noch entsprechend in meine prall gefüllte Leseliste einreihen.

Über “Leichendieb” habe ich hier geschrieben. Ich habe das Buch auf Platz 4 meiner persönlichen Krimi-Bestenliste 2013 eingereiht und dabei geschrieben: “Brazilian Breaking Bad”, so könnte man das Buch auch nennen. Bewusst wurde mir das allerdings lange nach der Lektüre und nach dem süchtigmachenden Konsum der genialen US-TV-Serie “Breaking Bad” Ende des Vorjahrs.

(c) Tropen

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Mein “Leichendieb”-Fazit könnte auch für die TV-Serie gelten: “Er wird zum Verbrecher, will aber weiter der gute Mensch von nebenan sein. Das liest sich erfrischend grotesk. Es ist unglaublich, wie viele wahnwitzige Wendungen die Autorin in die Geschichte packt.” Vielleicht hat sich die Jury hier ja auch vor den “Breaking Bad”-Machern verneigt, wer weiß…

Über Jerome Charyns “Unter dem Auge Gottes” will ich hier nicht schon wieder unken. Meine Probleme mit dem Buch habe ich bereits unter dem Titel “Warum ich ein Whiskey-Trinker bin” ausführlich geschildert. Aber bildet euch lieber selbst eine Meinung.

Ach ja, und Nicole von My Crime Time hat natürlich auch schon etwas über den Deutschen Krimi Preis geschrieben. Lest das doch bitte.

Kategorie national:

  1. Friedrich Ani: “M”
  2. Robert Hültner: “Am Ende des Tages”
  3. Matthias Wittekindt: “Marmormänner”

Kategorie international:

  1. Patrícia Melo: “Leichendieb”
  2. John Le Carré: “Empfindliche Wahrheit”
  3. Jerome Charyn: “Unter dem Auge Gottes”

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KrimiZeit-Bestenliste August: Ein Abgleich

(c) Argument Verlag

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Die KrimiZeit-Bestenliste befindet sich seit Mai in Frauenhand. Daran ändert auch der August nichts. Die Brasilianerin Patrícia Melo, (“Leichendieb”, mehr dazu hier), nunmehr auf Platz zwei, wird nahtlos von der Französin Dominique Manotti abgelöst. In “Zügellos” spielt sie ihre Stärken wieder aus und legt ihren Finger auf die offene Wunde Korruption, die Politik und Wirtschaft durchdringt. Auf Platz drei folgt Lavie Tidhar mit “Osama”, in der Terrorpate Osama Bin Laden bloß der fiktive Held eines Groschenromans ist – direkt vor Warren Ellis mit seiner Waffen-Groteske “Gun Machine”. Beide Bücher habe ich bereits gelesen, die Rezensionen folgen in den nächsten Tagen.

Platz fünf belegt Adrian McKinty mit “Der katholische Bulle”, der kürzlich auch von zeilenkino.de empfohlen wurde. Nur ein Buch (Georg Haderers “Es wird Tote geben”) steht auf meiner Leselist noch vor McKintys Werk, auf das ich schon sehr gespannt bin. Stephen Dobyns “Das Fest der Schlangen” habe ich mir unlängst recht spontan gesichert – es fristet allerdings ein ungewisses Dasein am Stapel neben meinem Bett. Wann lesen?? Auf Matthew Stokoes “Empty Mile” bin ich durch die Kurzkritik im Album beim Wiener “Standard” aufmerksam geworden. Das klingt auch sehr interessant.

Die Liste im Überblick

  1. Dominique Manotti: “Zügellos” (-)
  2. Patrícia Melo: “Leichendieb” (1)
  3. Lavie Tidhar: “Osama” (5)
  4. Warren Ellis: “Gun Machine” (2)
  5. Adrian McKinty: “Der katholische Bulle” (-)
  6. Dror Mishani: “Vermisst” (-)
  7. Arne Dahl: “Bußestunde” (4)
  8. Stephen Dobyns: “Das Fest der Schlangen” (9)
  9. Matthew Stokoe: “Empty Mile” (-)
  10. Hjorth & Rosenfeldt: “Die Toten, die niemand vermisst” (-)

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Patrícia Melo: Leichendieb

(c) Tropen

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Patrícia Melo hat im Juni und Juli die KrimiZeit-Bestenliste angeführt. Durchaus zu recht, wie ich finde. In meiner ausführlichen Rezension in der “Presse am Sonntag” habe ich auch begründet, warum ich das finde. Nur kurz: Es ist unglaublich, wie viele wahnwitzige Wendungen die Autorin in die Geschichte packt. Zudem entlarvt Melo nicht nur den Erzähler als scheinheiligen Heuchler, sondern kritisiert gleichzeitig auch das flächendeckende korrupte System, das sich in Brasilien ausgebreitet hat. Dieses macht nicht einmal halt vor den Toten. Denn Korruption kennt keine Pietät.

“Eine Leiche ist wie die Black Box eines Flugzeugs. Alles ist in diesem Stück Fleisch aufgezeichnet, du musst dich nur hinsetzen und zuhören können. Dem Verstorbenen. Die Toten sagen die Wahrheit.”

Zur Geschichte: Es ist ein weiter Weg, bis der namenlose Ich-Erzähler zum titelgebenden “Leichendieb” wird. Es beginnt damit, dass er einen Piloten aus einem abgestürzten Flugzeug retten will. Ab dann trifft er aber mit absoluter Sicherheit eine Fehlentscheidung nach der anderen, die aus einem gescheiterten Manager schließlich einen Kriminellen macht.

Besonders interessant fand ich einen Aspekt des Buches. An einer Stelle lässt die Autorin Sulamita, die Freundin des Erzählers, den Vergleich mit Robert L. Stevensons Geschichte “Der Leichenräuber” ziehen. Diese sei eine “abstoßende Geschichte von Menschen ohne jede Moral” gewesen, “die Bettler erstickten und deren Leichen anschließend an Universitäten verkauften”. Aber hinter diesen Taten hätte zumindest ein edles Motiv gestanden: Die Wissenschaft und der Fortschritt.

In diesem Zusammenhang bin ich auf Thomas Wörtches ausgezeichneten Text bei culturmag.de gestoßen. Ich will seine Interpretation hier kurz zitieren, weil ich sie ausgezeichnet finde: “Patrícia Melo inszeniert dieses bewusste Gegenstück zu Robert Louis Stevensons „The Body Snatcher“ als Parcours der allerniedersten Instinkte. Der Leichenraub, der bei Stevenson wenigstens dadurch legitimiert wurde, an den Leichen medizinische Experimente zu Nutz und Frommen der Menschheit durchzuführen, ist bei Melo nur noch Ausdruck von Niedertracht und Indolenz. Und diese Niedertracht ist so peinlich abgefuckt, so selbstgerecht, so voller Rechtfertigungsrhetorik und alibihaftem Selbstekel, dass sie jeder tragischen Größe entbehrt und menschliche Verkommenheit in ihrer ganzen giftig-schwarzen Lächerlichkeit erscheinen lässt.”

7 von 10 Punkten

Patrícia Melo: “Leichendieb”, übersetzt von Barbara Mesquita, Tropen, 203 Seiten.

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KrimiZeit-Bestenliste Juli – Ein Abgleich

(c) Tropen

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Vor einem Monat ist die Brasilianerin Patrícia Melo mit “Leichendieb” auf Platz 1 in die KrimiZeit-Bestenliste eingestiegen. Im Juli konnte sie diesen Platz verteidigen. Und ich habe Melos Buch im Urlaub gelesen. In den nächsten Tagen gibt es meine Rezension dazu. Nur so viel vorab: Der Spitzenplatz ist durchaus gerechtfertigt.

Auf Platz 2 befindet sich ein Neueinsteiger: Warren Ellis mit “Gun Machine”. Auch über dieses ziemlich abgefahrene, unkonventionelle Buch werde ich hier in Kürze schreiben. Wer mal etwas ziemlich Anderes lesen mag, ist beim hauptberuflichen Graphic Novelist Ellis an der richtigen Adresse.

Sehr gespannt bin ich auf einen weiteren Einsteiger in der diesmonatigen Liste: “Osama” von Lavie Tidhar hat es auf Platz 5 geschafft. “Plausible Realitätsumkehr: Al-Kaida als Fantasieprodukt eines Serienschreibers”, kommentieren die Herausgeber der KrimiZeit-Bestenliste. Klingt nicht nach 08/15-Krimiware und befindet sich fix auf meiner Leseliste.

Sara Gran hat es mit “Das Ende der Welt” bereits zum vierten Mal auf die Liste geschafft. Hut ab, auch wenn sie mich mit dem Buch nicht überzeugen konnte, wie hier zu lesen war.

Stephen Dobyns “Das Fest der Schlangen” ist mit Platz 9 ebenfalls vertreten. Ich habe das Buch hier schon empfohlen, weiß aber nicht, ob ich dazu kommen werde, es zu lesen. Mein Interesse ist aber wieder geweckt, nicht nur weil Stephen King davon schwärmt. Erste Kritiken lassen viel erwarten.

Die Liste im Überblick:

  1. Patrícia Melo: “Leichendieb” (1)
  2. Warren Ellis: “Gun Machine” (-)
  3. Robert Hültner: “Am Ende des Tages” (2)
  4. Arne Dahl: “Bußestunde” (-)
  5. Lavie Tidhar: “Osama” (-)
  6. Olen Steinhauer: “Die Spinne” (3)
  7. Matthias Wittekindt: “Marmormänner” (8)
  8. Sara Gran: “Das Ende der Welt” (5)
  9. Stephen Dobyns: “Das Fest der Schlangen” (-)
  10. Mark Peterson: “Flesh & Blood” (9)

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KrimiZeit-Bestenliste Juni – Ein Abgleich

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Die KrimiZeit-Bestenliste bleibt auch im Juni fest in Frauenhand. Sara Gran muss zwar mit “Das Ende der Welt” die Spitzenposition abgeben und rangiert diesmal auf Platz 5. Dafür ist die Brasilianerin Parícia Melo mit “Leichendieb” von 0 auf Platz 1 eingestiegen. Das freut mich um so mehr, da ich das Buch bereits bei mir im Regal stehen habe. Eigentlich wollte ich es erst im August – kurz vor dem Brasilien-Schwerpunkt der Frankfurter Buchmesse – lesen. Nun muss ich mir überlegen, ob ich es noch so lange aushalte. Mit Sara Grans Buch werde ich mich übrigens in meinem nächsten Beitrag beschäftigen. Dann werde ich auch schildern, warum ich “Das Ende der Welt” eher zwiespältig beurteile.

Mit Giancarlo de Cataldo (“Der König von Rom”) und Cathi Unsworth (“Opfer”) finden sich zwei weitere Autoren auf der Liste, deren Krimis ich bereits gelesen habe. Beide sind übrigens bereits zum dritten Mal auf der Liste – Hut ab. Dass es Mark Petersons “Flesh & Blood” (Platz 9) ebenfalls in das Ranking geschafft habe, finde ich auch gut. Steht ebenfalls schon seit Wochen im Regal und wartet darauf, gelesen zu werden.

Ein Grund, warum ich die KrimiZeit-Bestenliste mag, ist dass ich dadurch immer wieder Bücher entdecke, auf die ich sonst nicht gestoßen wäre. Da durchforstet man ohnehin Internet und Verlagsvorschauen in schon fast unerträglichem Ausmaß und dennoch schaffen es manche Bücher nicht auf meinen Radar. Diesmal ist das bei Giampaolo Simis “Vater. Mörder. Kind” (Platz 7) der Fall. Ich hatte echt noch nie von dem Buch gehört. Der italienische Autor wirft einen intimen Blick hinter die bürgerliche Fassade und schildert den Kampf eines Vaters um seine Tochter. Klingt spannend.

Die Liste im Überblick:

  1. Patrícia Melo: “Leichendieb”
  2. Robert Hültner: “Am Ende des Tages”
  3. Olen Steinhauer: “Die Spinne”
  4. Daniel Suarez: “Kill Decision”
  5. Sara Gran: “Das Ende der Welt”
  6. Giancarlo de Cataldo: “Der König von Rom”
  7. Giampaolo Simi: “Vater. Mörder. Kind”
  8. Matthias Wittekindt: “Marmormänner”
  9. Mark Peterson: “Flesh & Blood”
  10. Cathi Unsworth: “Opfer”

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