Die Deutschen Krimi Preise 2017 sind vergeben. Wie schon in den Jahren zuvor gab es keine großen Überraschungen. Vier der sechs ausgezeichneten Kriminalromane habe ich gelesen: Zwei der Kategorie national und zwei der Kategorie International.
“Die Mauer” hat mich dabei nicht so begeistert wie den Großteil der Krimikritiker- und blogger. Irgendetwas hat mir gefehlt, um mich restlos zu begeistern. Der Krimi ist flüssig erzählt, immer spannend und auch fein gezeichnete Charaktere. Aber ein wenig hatte ich das Gefühl, nicht wirklich tiefer einzutauchen, nur an der Oberfläche zu bleiben. “Blaue Nacht” war ebenfalls eine kurzweilige Lektüre. Hier begeisterte mich vor allem die ungewöhnliche Heldin Chastity Riley – vor allem deren eigensinnige, unbequeme und auch nicht immer ganz nachvollziehbare Art.
Sehr gespannt bin ich auf die neuen Krimis von Annas (“Illegal”, ab März) und Buchholz (“Beton Rouge”, ab August), die heuer erscheinen werden.
Sieger National:
- Max Annas: Die Mauer
- Simone Buchholz: Blaue Nacht
- Franz Dobler: Ein Schlag ins Gesicht
In der Kategorie International hat die Jury eine gute Wahl getroffen. Ich habe zwar Donald Ray Pollocks aktuelles Werk “Die himmlische Tafel” noch immer nicht gelesen (das schlechte Gewissen steigt wieder eine Spur), dennoch weiß ich über dessen Qualitäten spätestens seit “Knockemstiff” Bescheid. “Miss Terry” (Platz 6) habe ich ebenso wie “Bitter Wash Road” (Platz 4) zu meinen Lieblingskrimis des Jahres 2016 gezählt.
Sieger International:
- Donald Ray Pollock: Die himmlische Tafel
- Liza Cody: Miss Terry
- Garry Disher: Bitter Wash Road