Wieder hat sich einiges getan auf der Krimi-Bestenliste. Hideo Yokoyama hat mit “64” Platz eins erobert. An diesem japanischen, epischen Polizeiroman dürfte heuer kein Weg vorbeiführen. Auch wenn das Buch 750 Seiten dick ist.
Aber auch die Plätze zwei bis vier sind eigentlich durchgehend Pflicht-Krimis. Disher, Stroby, Hillenbrand. Das macht Spaß, weil die Qualität einfach immer stimmt.
Carlo Boninis “ACAB” interessiert mich auch sehr, ebenso wie Roland Sprangers “Tiefenscharf”. Beachtlich hier auch, dass zwei Titel des kleinen Polar Verlags (“Tiefenscharf”, “Gravesend”) in der Liste vertreten sind.
Sarah Schmidts “Seht, was ich getan habe” hätte ich ehrlich gesagt schon allein wegen des Covers ignoriert, zwischen den Buchdeckeln dürfte sich aber eine vielversprechende Lektüre verstecken.
Die Liste im Überblick:
1. Hideo Yokoyama: 64 (2)
2. Garry Disher: Leiser Tod (1)
3. Wallace Stroby: Fast ein guter Plan (5)
4. Tom Hillenbrand: Hologrammatica (10)
5. Carlo Bonini: ACAB. All Cops Are Bastards (-)
6. Katja Bohnet: Kerkerkind (-)
7. Roland Spranger: Tiefenscharf (-)
8. Declan Burke: Eight Ball Boogie (-)
9. Sarah Schmidt: Seht, was ich getan habe (-)
10. William Boyle: Gravesend (4)
64 wird komplett überschätzt. Ich konnte mit dem Buch kaum etwas anfangen, es geht mehr um Polizeiinterna als um Kriminalfälle.
Das kann ich nicht unterschreiben. Mich hat das Buch wahnsinnig gefesselt, obwohl es wirklich langatmig, in der Mitte ziemlich spannungsfrei und “anders” ist. Trotz dieses Abfalls von der Norm für mich ein wirklich tolles Leseerlebnis!