Wow. Die Krimibestenliste März hat es in sich. Wer sich bisher nicht mit Kriminalliteratur auseinandergesetzt hat, könnte sich diese Liste hernehmen und von oben bis unten durchlesen. Sie deckt einfach perfekt das Genre ab und zeigt, wozu heute anspruchsvolle Kriminalliteratur fähig ist.
Da findet sich mit “Leiser Tod” auf Platz ein eher klassischer Polizisten-Krimi aus Australien. Doch klassisch heißt hier sicher nicht klischeehaft, wie jeder weiß, der Garry Disher schon mal gelesen hat. Auch “Die schwere Hand”, “Gravesend” und “Fast ein guter Plan” könnte man eher als old school bezeichnen. Hideo Yokoyamas “64” dürfte eines der großen Highlights des Jahres werden, da werde ich sogar meine Abneigung gegen dicke Wälzer beiseiteschieben.
“Die letzten Meter bis zum Friedhof” wiederum zeigt, dass es ruhig auch witzig zugehen darf, ebenso dürfte es bei “Der Klügere lädt nach” (übrigens ein genialer Titel!) der Fall sein.
Roger Smiths “Mann am Boden” verspricht wiederum einiges an Härte und Tom Hillenbrands “Hologrammatica” eifert hoffentlich dem außergewöhnlichen Vorgänger “Drohnenland” nach.
Anders gesagt: Ich bin wirklich begeistert, fühle mich in “meinem” Genre gerade pudelwohl und freue mich auf spannende Lektüre!
Die Liste im Überblick:
1. Garry Disher: Leiser Tod (-)
2. Hideo Yokoyama: 64 (-)
3. Dror Mishani: Die schwere Hand (5)
4. William Boyle: Gravesend (6)
5. Wallace Stroby: Fast ein guter Plan (-)
6. Antti Tuomainen: Die letzten Meter bis zum Friedhof (10)
7. Mike Nicol: Korrupt (2)
8. Castle Freeman: Der Klügere lädt nach (-)
9. Roger Smith: Mann am Boden (-)
10. Tom Hillenbrand: Hologrammatica (-)
Auf “64” freue ich mich schon sehr, seit mir das Buch das erste Mal in der Vorschau begegnete. Große Empfehlung gibts auch für “Hologrammatica” – den einzigen diesmal von mir bereits gelesenen Titel. Rezension dazu ist geschrieben und geht die nächsten Tage online …
Smith, Nicol und Stroby sind absolut Pflicht. Von 64 habe ich noch nix gehört. Gut?